Krisen und Veränderungen

Schicksalsschläge wie z.B. unerfüllter Kinderwunsch, schwere Krankheiten, Arbeitsplatzverlust oder der Tod eines nahe stehenden Menschen stellen für Paare mitunter schwere Prüfungen dar, die nicht immer konstruktiv bewältigt werden können. Unterschwellig vorhandene Konflikte können aufbrechen. Haben sich dann bereits Lieblosigkeiten oder Sprachlosigkeit eingeschlichen, hat es das Paar schwer, in diesen stark belastenden Lebenssituationen seine Kräfte zu mobilisieren und zu bündeln. Es fehlt vielfach die Übung oder der Mut, sich dem anderen zu öffnen und um das Verständnis und die Unterstützung zu bitten, das man jetzt so dringend braucht. 

Aber auch die absehbaren Lebensveränderungen zwingen ein Paar dazu, sich immer wieder neu aufeinander einzustellen. Das Zusammenleben muss neu gestaltet werden. So startet mit der Geburt des ersten Kindes für die meisten Paare die erste umfassende, selten ganz reibungslose Umgestaltung ihres Paarlebens. Später ist es dann

- das Erwachsen-werden der Kinder und die Erfahrung, los lassen zu müssen

- das eigene Älter-werden  (gepaart mit der Angst äußere Attraktivität und Leistungsvermögen einzubüßen),

- der Übergang in den Ruhestand (der eigene oder der des Partners/der Partnerin)

- die zunehmende Hilfebedürftigkeit der eigenen Eltern,

was ein Paar dazu zwingen kann, seine Art des Zusammenlebens und Umgangs miteinander anzupassen oder grundsätzlich zu überdenken. Hat man es im voll gepackten Alltag dann versäumt, gemeinsame Zukunftsvorstellungen zu entwickeln, konkrete Pläne zu schmieden und diese abzugleichen, findet sich manches Paar unverhofft in einer Paarkrise wieder. Spätestens jetzt muss geklärt werden: Wer hat welche Bedürfnisse und Wünsche,  passen diese zusammen bzw. lassen sich tragfähige Lösungen verhandeln?